CO² Steuer - Nein, Danke!

Foto: Shutterstock/Designrage
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Ich denke es ist wichtig, dass wir uns mal über die geforderte CO² - Steuer unterhalten. Fridays for Future fordert eine CO² - Steuer von 180,- Euro pro Tonne CO². Wenn wir uns den Durchschnittsverbrauch eines Bundesbürgers anschauen, kommt jeder auf 10 Tonnen CO² pro Jahr. Das entspricht 1800,- Euro für jeden durchschnittlich pro Jahr an Mehrkosten. Lasst uns für unsere Sünden bezahlen und damit die Welt besser machen! Oder doch nicht?

 

Wenn wir wirklich glauben, dass wir durch bezahlen einer CO² - Steuer die Welt wirklich nachhaltiger und besser machen, dann sehe ich schwarz was wirklich Nachhaltigkeit angeht. Das erinnert an Ablassbriefe, die Menschen früher bezahlt haben damit sie frei von Sünde gesprochen wurden. Wenn ich die Forderungen mancher Umweltaktivisten und Medien ansehe frage ich mich wirklich, ob sie überhaupt verstehen wo und was das Problem ist. Sie zeigen mit den Fingern auf die Bevölkerung und fordern nachhaltigeres Einkaufen, weniger Auto fahren und nicht zu fliegen. Diese Punkte sind grundsätzlich richtig und nachvollziehbar, aber ist der Verbraucher das Hauptproblem? Nein, die Industrie und Großkonzerne müssen wirklich nachhaltiger werden. Das "Greenwashing" ist ein riesen Problem, wir kaufen vermeidbar ökologische und biologisch nachhaltige Produkte. Werfen wir einen Blick genauer auf diese Produkte finden wir beispielsweise Palmöl das nur durch die Zerstörung des Regenwaldes angebaut werden kann. 2017 haben wir 581.000 Tonnen Palmöl für Biosprit verbraucht. In vielen "Bio"-Produkten ist Soja, dafür wird der Regenwald abgeholzt auch wenn in der Beschreibung "aus kontrolliert ökologischem Anbau" steht ändert das nicht an der Rodung, von den Arbeitsbedingungen der dortigen Bevölkerung mal abgesehen. Gefühlt jedes Unternehmen baut "Bio" Produkte in ihr Sortiment ein und wir Verbraucher fühlen uns gut, da wir ja "nachhaltig" eingekauft haben. Die Lobbyverbände der Unternehmen reiben sich die Hände, da Politik und Gesellschaft die Probleme bei den Konsumenten anstatt den Unternehmen sehen. Selbstverständlich kann und soll jeder einzelne sein Konsum überdenken und ihn überarbeiten. Was wir wirklich brauchen sind klare Regeln was Unternehmen dürfen und was nicht. Keine Mehrkosten die auf den Verbraucher abgeleitet werden, denn damit kaufen wir nur unser Gewissen rein und bewirken gar nichts! Auch nicht die Autofahrer die zur Arbeit müssen sind das Problem, die Treibhausgas-Emissionen gingen seit 1990 stets zurück. Wir müssen dringend aufhören das Umweltproblem an den "kleinen" Leuten festzumachen und endlich Druck auf die Großkonzerne und Industrien erhöhen.

 

Hört auf euch gegenseitig selbst zu bekämpfen, während "die da oben" sich damit auch noch eine goldene Nase verdienen. Kritisiert nicht den Dieselfahrer, der eventuell keine andere Möglichkeit hat, sondern kritisiert die, die für Palmöl den Regenwald abbrennen und es auch noch als Bio-Ware verkaufen! Wir brauchen keine Ablassbrief für CO² den die Bürger alleine zahlen, wir brauchen Regeln und Gesetze für Unternehmen, damit Nachhaltigkeit wirklich nachhaltig ist!

 

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